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WARUM IST UNS DER NAHE OSTEN SO NAH? VORTRAG KARIN KNEISSL
Dienstag, 19. April 2016, 19:30 - 22:00

Die größte Fluchtbewegung seit 1945 und die Verwerfungen in einigen Aufnahmeländern, die sich redlich um
Integrationslösungen bemühen, stellt die EU vor Zerreißproben. Eine davon lautet: wie verhält es sich zukünftig mit dem Schengen Raum ? Wie nahe uns der Nahe Osten ist, zeigt sich daran, dass die vielen Konflikte von Nordafrika bis in den Persischen Golf die Innenpolitik in vielen europäischen Staaten bestimmen. Karin Kneissl erläutert die geopolitischen Zusammenhänge, die Europa und den Nahen Osten seit über 100 Jahren aneinander binden: Grenzziehungen, Interessenpolitik, Migration und die demografischen Veränderungen. Während die westliche Abhängigkeit in der Energieversorgung aus dem Nahen Osten teils abnimmt, mischen asiatische Akteure in der Region immer stärker mit. Der Wettlauf um Aufträge im Iran ist ein Beispiel für diese größeren Verschiebungen. Die Nahostexpertin Karin Kneissl erläutert auch die Ursachen der Flüchtlingsströme und spricht über die „zornigen, jungen Männer“, die sich radikalen Bewegungen anschließen, weil sie keine anderen Perspektiven sehen. Der IS ist das Ergebnis des Irakkrieges, den westliche Staaten im Namen der Demokratie in die Region hineintrugen. Wer Wind sät, wird Sturm ernten – das erleben wir gegenwärtig im Verhältnis zwischen Orient und Okzident.
Karin Kneissl studierte Jus und orientalische Sprachen, sowie als Stipendiatin internationale Beziehungen in Jerusalem, Amman und Washington. Sie arbeitete bis 1998 als Diplomatin. Sie unterrichtet u. a. in Wien, Beirut und ist Autorin mehrerer Sachbücher über Energiepolitik und den Nahen Osten. Einer breiten Öffentlichkeit wurde sie durch ihre fundierten politischen Analysen im Österreichischen Rundfunk bekannt. Sie lebt als freischaffende Autorin und Analystin südlich von Wien.
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