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Transkulturalität_mdw Interdisziplinäre Ringvorlesung
Mittwoch, 7. März 2018, 17:00 - 20:00
kostenlos
5. Termin: Sprache und Macht
Vortragende: İnci Dirim
Professorin am Institut für Germanistik der Universität Wien mit den Schwerpunkten:
*Individuelle und gesellschaftliche Mehrsprachigkeit
*Erwerb des Deutschen als Zweitsprache
*Schulbildung in der Migrationsgesellschaft
*Bilinguale Schulmodelle
*Sprachstandsdiagnostik
Die (Un)Möglichkeit der Mischung: zum Spannungsverhältnis transkultureller Sprechweisen und normativer Vorgaben in der Migrationsgesellschaf
In Migrationsgesellschaften gehört es zum gewöhnlichen Klangbild der Städte, dass Sprachen nicht nur in ihren nationalstaatlichen Formen hörbar sind. Menschen stehen miteinander in Kontakt und damit auch verschiedene Sprachen, die kunstvoll miteinander verknüpft und wieder entflochten werden. Zuweilen entstehen in diesem Wechselspiel völlig neue Register, Codes und Sprachen, die nirgends kodifiziert wurden. Im Vortrag werden zunächst Sprachkontaktphänomene und sprachliche Hybridisierungen in den Migrationsgesellschaften vorgestellt. Anschließend werden diese den normativen, vielleicht sogar notwendig normativen Erwartungen der Institutionen gegenüber gestellt. Der Vortrag endet mit einer Markierung von Spannungen zwischen den normativ-institutionellen Erwartungen an „Sprachigkeit“ (Busch 2013) und den transnormativen Kreationen.
Künstlerischer Beitrag: der Sprechchor
Worte wählen Sprachen finden.
Ausländisch für InländerInnen
der sprechchor liebt mehrsprachige Texte. der sprechchor liebt mehrstimmig gesetzte Texte. der sprechchor liebt die Musikalität des gesprochenen Wortes. Von Anfang an. Die Mehrsprachigkeit und die Mehrstimmigkeit und der musikalische Satz sind uns eine gewohnte Praxis geworden.
Wir gehen von der Mehrsprachigkeit unseres Alltags aus. Und die Beschränkung auf nur eine Sprache wäre oft eine unpassende Form für den Inhalt der Texte, die wir zum Klingen bringen. Die Texte werden von den Chormitgliedern geschrieben.
Unsere gemeinsame Kommunikationssprache ist die Umgebungssprache Deutsch. Einige der jeweils aktiven Sprechchormitglieder bringen andere Erstsprachen mit. Manchmal benutzen wir Englisch als Brückensprache.
Wir betrachten die Schaffung von Gruppen, auch von temporären Gruppen, als eine Hauptaufgabe zeitgemäßer Kunstformen. Wir betrachten polyphon gesetzte mehrsprachige Texte als zeitgemäße Ausdrucksform.
Im Sprechen bislang fremder Sprachen übt unser Hirn neue Bewegungskoordinationen zur Lautbildung ein. Gleichzeitig stellt das aufeinander Hören beim chorischen Sprechen sowohl eine Herausforderung als auch eine zusätzliche Bereicherung in unserem Miteinander her.
Titel der Stücke: In der Stadt; Wir sind hier; Nahinnu; Blau, der wache Himmel über dir; Form geben; Dem Wort die Freiheit; Moon at the beach; Ohne Worte; Zählzeit;
Bruno Pisek, Chorleiter
www.dersprechchor.at
Kommentar und Moderation: Therese Kaufmann (mdw)
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