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Kunst und Wert
Freitag, 17. April 2015, 19:00 - 21:00
kostenlosSeit die Finanzmärkte die bildende Kunst als lukratives Feld für Investitionen, Spekulationen und Wertsteigerungen entdeckt haben, sind die Tore geöffnet. Wenn etwas eine halbe Million kostet, erwirbt man es – man braucht kein anderes Urteil als den Preis: Der Ausweis für die Werthaltigkeit eines greifbaren Kunstwerks. Und der Kunstmarkt reagiert darauf. Markttauglichkeit, der Hype und die „Ausgestelltheit“ des Kunstwerks rücken vor die Kategorien Aussage, Herstellung, Technik und Formalität. Eine elitäre Kunstszene trifft auf Finanzeliten in einem spätkapitalistischen Zusammenhang.
Der Riesenschwindel-Popstar Wolfgang Beltracchi erschütterte von gar nicht langer Zeit die einschlägige Szene, indem er genial alles fälschte, was Rang und Namen hat, und eine Meisterschaft in Technik und Handwerk bewies, die so manchen Künstler erblassen lassen könnte. Darf man das? – fragt man sich unwillkürlich. Und was sagt das alles über den Zustand der zeitgenössischen bildenden Kunst aus? Und überhaupt: So malen? Das kann ich auch!
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