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ICH BIN BEWOHNERIN DES NARRENTURMS
Donnerstag, 21. September 2023, 18:30 - 22:30
kostenlosDie Literaturveranstaltung “Ich bin Bewohnerin des Narrenturms” lädt 24 Autorinnen und Autorenpositionen ein, um am 21. September 2023 im Narrenturm am Gelände des Alten AKH die Rolle der Literatur und ihrer Urheber:innen in der Gesellschaft zu diskutieren. Können manche Literat:innen noch von sich behaupten, im Elfenbeinturm zu sitzen wie Peter Handke dies vor 50 Jahren mit einem gewissen Stolz getan hat, oder sind sie eher sozial engagiert und sitzen stattdessen im Narrenturm, weil die Gesellschaft, für die sie sich engagieren, Künstler:innen tendenziell als Narren (und Närrinnen) betrachtet? Welche Rolle spielt das Ich? Versteht es sich als abgegrenzte Entität, die das Geschehen von außen (oder oben) betrachtet und beschreibt, oder sieht es sich als Teil des Ganzen? Wie weit ist es vom Narrentum zum Wahnsinn und welche Rolle spielt die Kreativität dabei? Ist Poesie konzeptuell mathematisch präzise (wissenschaftlich) oder doch lunar und so mit dem lunaticus verwandt? Lunatic bedeutet im Englischen verrückt, mondsüchtig, von lateinisch luna, Mond. Jede Etage des vom Architekten und Zahlenmystik-Anhänger Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg entworfenen Narrenturms hat daher – den Tagen des Mondzyklus entsprechend – nicht von ungefähr 28 Räume. (Wobei heute im Deutschen eher Schlafwander:innen als „Mondsüchtige“ bezeichnet werden.) Diese Symbolik und die Geschichte des Gebäudes werden in das Konzept der Veranstaltung integriert. Die inhaltliche Ausrichtung der VA referenziert zudem auf die Geschichte des ICHs und des Wahnsinns an sich. Ihre theoretische Grundlegung hat der Begründer der Psychoanalyse und in der Berggasse im 9. Bezirk lebende und praktizierende Sigmund Freud maßgeblich bestimmt.
Die Autorinnen und Autoren werden daher je fünf Minuten ihre Beiträge vortragen und/oder performen. Inklusive Pausen ist die Veranstaltung auf etwa drei Stunden anberaumt.
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