Ein Abend für Elfriede Gerstl. Präsentation des deutsch-hebräischen Hörbuchs „A bissal gfiacht a bissla gfreit“ (AlbertVera Verlag)

Lyrik und Prosa von Elfriede Gerstl mit einer Hommage von Doron Rabinovici („Im Widerhall der Worte“)
Es lesen: Anat Stainberg, Barbara Horvath und Erika Deutinger.
Als spezielles Hörerlebnis: Elfriede Gerstl mit ihrer charmant-ironischen Interpretation einiger ihrer Gedichte, ergänzt durch Einspielungen mit Timna Brauer und Doron Rabinovic

Eine Kooperation von ORLANDO, ALBERTVERA Verlag, VHS Alsergrund, Basis.Kultur.Wien und Kulturverein Alsergrund
Elfriede Gerstl wurde 16. Juni 1932 in Wien geboren. Sie konnte dem Holocaust entkommen, die NS-Zeit überleben – als Jüdin in Wien, von einem Versteck zum nächsten. Eines ihrer Gedichte, das auf diese Zeit „wienerisch“ Bezug nimmt, ist auch Teil des Hörbuchstitels:
a bissal gfiacht
a bissal gfreid
hauptsach ausn kölla
ausgegräud.
(aus „mein papierener garten“ / Elfriede Gerstl, Lyrik / Droschl Verlag 2006)

An der Universität Wien studierte sie eine Zeitlang Psychologie und Medizin, dann entschied sie sich für das Schreiben, die Literatur. Und – trotz (?) aller traumatischen Erlebnisse wurde sie bald eine der wichtigsten Stimmen der Gegenwartsliteratur: Veröffentlichungen seit Mitte der 50er Jahre, Mitglied der „Wiener Gruppe“ – als einzige Frau … Erich Fried Preis. In den 60ern und Anfang 70er war sie immer wieder länger in Berlin, dann blieb sie in Wien.
Sie wurde mehrfach ausgezeichnet – so erhielt sie 1999 den Erich Fried Preis und nach ihrem endgültigen Abschied am 9. April 2009 wurde ihr im gleichen Jahr der Premio Roma posthum für Spazi per giocare la mente verliehen.
Mehr zu Elfriede Gerstl und ihrem Leben und Werk sowie einem ganz speziellen ihr gewidmeten Artikel von Porf. Dr. Wendelin Schmidt-Dengler ist im Literaturblog von Christiane Zintzen in|ad|ae|qu|at : Elfriede Gerstl www.zintzen.org/autoren-authors-auteurs/elfriede-gerstl/ nachzulesen. Für Interessierte ebenso zu empfehlen ist die Website des Droschl Verlags Literaturverlag Droschl GmbH (www.droschl.com)

Zum Hörbuch: 7 Frauen präsentieren und interpretieren Gedichte und Prosatexte von Elfriede Gerstl: Timna Brauer, Sharon Nuni und Anat Stainberg sind in der hebräischen Fassung zu hören, Erika Deutinger, Barbara Horvath, Vera Albert und Elfriede Gerstl lesen die deutsche Fassung. Mit neun ihrer „Alle Tage Gedichte“ ist die „bekannte unbekannte“ Dichterin selbst wieder-zu-hören, die anderen u.a. mit: „Individuelles Wohnen“, „berliner alltag 1968“, „Kleiderflug“, “drohung?“, ein paar Denkkrümel sowie „ich schreibe also … was …“.
Seine Hommage „Im Widerhall der Worte“ liest Doron Rabinovici in beiden Sprach-Fassungen.