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Buchdiskussion: Grenzen
Dienstag, 8. Mai 2018, 19:00 - 22:00
kostenlosVor dem Hintergrund der Flucht über das Mittelmeer vertieft sich der Riss in den Wohlfahrtsgesellschaften Westeuropas. Quer durch alle weltanschaulichen Lager bricht ein Konflikt zwischen zwei Fraktionen auf: „Grenzen zu“, verlangen die einen, „No border“, skandieren die anderen. Hinter den unterschiedlichen Ideologien verbergen sich handfeste Interessen, wie Andrea Komlosy in ihrem Buch “Grenzen” ausführt: Von Unternehmerseite wird die Deregulierung des Arbeitsmarktes begrüßt; die neue Mittelschicht freut sich über die Multikulturalisierung der Gastronomie und die kostengünstige Verfügbarkeit häuslicher Dienste; die alte Arbeiterklasse, die von der Konkurrenz am Arbeitsmarkt bedroht ist, hofft, dass höhere Grenzzäune die Unerwünschten abhalten.
Ob fremdenfeindlich oder fremdenfreundlich, beide Lager weisen eine Gemeinsamkeit auf: Sie instrumentalisieren die Grenze in Hinblick darauf, wie sie – durch Befestigung oder durch Abbau – dem Wohlergehen der eigenen Gruppe in der Gesellschaft bzw. der jeweiligen Vision davon nutzt.
Buchpräsentation mit:
Andrea Komlosy (Universität Wien, Autorin “Grenzen”)
Konrad Paul Liessmann (Universität Wien, Autor u.a. “Lob der Grenze”)
Moderation: Elisabeth J. Nöstlinger-Jochum
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