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Bildnisse des Gedenkens: „Lila Winkel“ von Konstanze Sailer
Dienstag, 1. Dezember 2015, 11:00 - 19:00
Eine Veranstaltung, die im Abstand von 1 Tag(en) um 11:00 Uhr beginnt und bis zum Donnerstag, 31. Dezember 2015 wiederholt wird.
Die Kunst-Aktion der Malerin Konstanze Sailer wird zum Gedenken an die verfolgten Bibelforscher und Zeugen Jehovas mit einer weiteren Ausstellung von Tuschen auf Papier in virtuellen Räumen eröffnet.
Die Galerien befinden sich ausnahmslos in Straßen oder an Plätzen, die es nicht gibt, die es jedoch geben sollte: Solche mit Namen von Opfern der NS-Diktatur. Monat für Monat wird so das kollektive Gedächtnis erweitert. Monat für Monat werden damit Erinnerungslücken geschlossen.
Alois Hofer (* 20. Juni 1899 in Wöbling/Graz; † 24. Oktober 1940 im NS-Gefängnis Brandenburg-Görden) wurde aufgrund seiner religiösen Überzeugung und pazifistischen Haltung der Wehrdienstverweigerung ermordet. Alois Hofer war Schumacher und seit 1927 Mitglied der Bibelforscher. Im Juni 1940 wurde er in Graz verhaftet, nach Berlin überstellt, wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ zum Tod verurteilt und im NS-Gefängnis Brandenburg-Görden geköpft.
Bis zum heutigen Tag existiert in Graz keine Straße, die seinen Namen trägt. Hingegen ist nach Franz Nabl heute noch ein Weg in Graz benannt, ebenso wie in vier weiteren steirischen Gemeinden. Franz Nabl war Schriftsteller, seit den 1920er Jahren völkisch-nationalistisch orientiert und seit 1936 Mitglied im „Bund deutscher Schriftsteller Österreichs“. Er war Literaturpreisträger während der NS-Zeit und nahm 1943 das Ehrendoktorat der Universität Graz an. Anstelle von Franz Nabl sollte in Graz Alois Hofers gedacht werden.
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