- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
ArchitektInnen der Zukunft – Krieg und Nachkriegsordnungen im Irak und Syrien
Mittwoch, 11. Mai 2016, 19:00 - 21:00
Programm:
Haifa Zangana: irakische Schriftstellerin und Aktivistin
Fouad Gehad Marei: Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin
Moderation: Helmut Krieger, Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien/VIDC
Begrüßung: Magda Seewald, VIDC
Hintergrund
Die Revolten von 2011 in der arabischen Welt ließen demokratische Alternativen erahnen. Obwohl ihre grundlegenden Forderungen nach Freiheit und Gerechtigkeit uns heute wie Rufe aus einer fernen Vergangenheit erscheinen, sind diese Revolten dennoch nicht einfach ‚gescheitert‘. Was das im Zusammenhang mit Syrien und dem Irak bedeuten kann, ist Gegenstand der Veranstaltung.
Mittlerweile ist der Krieg in Syrien längst zu einem internationalen geworden, in dem einander regionale und globale Machtblöcke gegenüberstehen, die die Architektur der Nachkriegsordnung bestimmen wollen. Die Logik ist dabei klar: Politik wird zur Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln – militärische ‚Stärke‘ im Sinne der Kontrolle von möglichst großen, zusammenhängenden Territorien soll in Verhandlungen politisch abgesichert werden.
Im Irak wiederum hat der Krieg der Armee und weiterer Milizen gegen die jihadistische Formation Islamischer Staat (IS) zivilgesellschaftliche Proteste der letzten Jahre gegen die Regierung in Bagdad (vorläufig) zum Schweigen gebracht. Zusammen mit Luftangriffen einer von den USA angeführten Allianz sollen die Jihadis in den nächsten Monaten aus allen wichtigen Städten vertrieben werden. Was dieser Krieg allerdings für die Zivilbevölkerung bedeutet und dass trotz dieser Bedingungen nach wie vor viele soziale Initiativen aktiv sind, ist vielen westlichen Medien offensichtlich keine Berichterstattung mehr wert.
13 Jahre nach Beginn der US-Invasion in den Irak und angesichts der gegenwärtigen Kriege in Syrien und dem Irak stellt sich daher die Frage nach Nachkriegsordnungen in diesen beiden Ländern, die nicht von außen bestimmt sind und die zentrale Forderungen der demokratischen Revolten von 2011 aufnehmen.
Wie müsste insbesondere die demokratische Zukunft von Syrien und dem Irak gestaltet werden? Auf welcher ökonomischen, sozialen, kulturellen und ideologischen Basis müsste diese aufgebaut werden? Wer sind heute diejenigen, die sie entwickeln können?
Weitere Informationen unter: http://www.vidc.org/themen/global-dialogue/2016/architektinnen-der-zukunft-krieg-und-nachkriegsordnungen-im-irak-und-syrien/
Veranstaltungsprachen: Englisch und Deutsch mit Simultandolmetschung
Copyright Veranstaltungsfoto: © istock/adivphoto
Schreibe einen Kommentar