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Arab Fall? Tunesien und Ägypten fünf Jahre nach der Revolte
Donnerstag, 28. Januar 2016, 19:00 - 21:00
kostenlosProgramm
Rabab el Mahdi
American University, Kairo
Hamza Meddeb
Carnegie Middle East Center, Beirut
Moderation
Helmut Krieger, Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien/VIDC
Begrüßung: Magda Seewald, VIDC
Kurzbios und weitere Informationen unter: http://www.vidc.org/themen/global-dialogue/2016/arab-fall/
Veranstaltungsprachen: Englisch und Deutsch mit Simultandolmetschung
Anmeldung: seewald@vidc.org
Hintergrund
Fünf Jahre nach Beginn der Revolten im arabischen Raum scheint nichts mehr an jene hoffnungsvollen Tage und Monate im Jahr 2011 zu erinnern. Damalige zentrale Forderungen nach Freiheit, sozialer Gerechtigkeit und Abdankung der herrschenden Eliten wirken angesichts der Realität von konterrevolutionären Bewegungen, Krieg und Flucht mittlerweile wie Rufe aus einer fernen Vergangenheit.
Selbst in vermeintlich stabileren Ländern wie Ägypten und Tunesien haben sich grundlegende Lebensverhältnisse für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung nicht verändert – nicht zuletzt diese materiellen Verhältnisse waren ja auch entscheidender Ausgangspunkt der Revolten. In Ägypten herrschen wieder Militärs in zivilen Kleidern und glauben für eine (Friedhofs-)Ruhe mit entsprechender Stabilität sorgen zu können. In Tunesien wird zwar im Sinne einer liberalen Demokratie die Wahl bzw. Abwahl neuer/alter Eliten organisiert, unter der Oberfläche bleiben jedoch soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten weiter einzementiert.
Was ist also aus der zentralen Forderung nach sozialer Gerechtigkeit geworden? Welche politischen und wirtschaftlichen Programme verfolgen die neuen/alten Eliten in Ländern wie Tunesien und Ägypten, und wie sehr sind jene an eine globale Ökonomie angedockt? Inwiefern formieren sich in Tunesien und Ägypten wieder soziale und gewerkschaftliche Proteste jenseits islamischer/islamistischer Bewegungen?
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