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Zurück in Afghanistan
Montag, 5. November 2018, 19:00 - 21:00
kostenlosPROGRAMM
– Suraya Pakzad, Direktorin, Voice of Women Organization (VWO), Herat, Afghanistan
– Emal Haidary, Journalist, Agence France-Presse (AFP), Kabul, Afghanistan
Moderation: Ali Ahmad, VIDC
Eröffnung: Michael Fanizadeh, VIDC
Veranstaltungssprachen: Englisch und Deutsch mit Simultandolmetschung
Anmeldung: fanizadeh@vidc.org (Michael Fanizadeh)
HINTERGRUND
„Afghanistan bleibt eine Melkkuh für afghanische Politiker und die Nachbarländer, und Rückkehrerinnen und Rückkehrer sind zu einem guten Geschäft geworden. Der einzige Weg, das Flüchtlings- und Migrationsproblem zu beenden, ist, den Krieg in Afghanistan zu beenden.“ (Fatana Gilani, Afghanistan Women Association) Das Zitat entstammt der aktuellen Analyse des VIDC zur Situation von Rückkehrer*innen am afghanischen Arbeitsmarkt und umreißt die aktuelle Problematik: Afghanistan ist nicht sicher, und dennoch müssen jedes Jahr Hunderttausende ins Land zurückkehren.
Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit dem 1. Jänner bis Mitte September 2018 mehr als 570.000 Menschen aus Pakistan und dem Iran nach Afghanistan zurückgekehrt oder wurden abgeschoben. Der Großteil kommt mittlerweile aus dem Iran, da tausende von Afghan*innen den Iran aufgrund der anhaltenden Wirtschaftskrise und Währungsabwertung verlassen müssen. Dazu kommen noch Abgeschobene und Zurückkehrende aus Europa. IOM vermeldet in der ersten sechs Monaten 2018 1.741 (freiwillige) Rückkehrer*innen aus Europa, davon 1.164 allein aus der Türkei; der afghanische Minister für Flüchtlinge und Rückführung, Sayed Hussain Alemi Balkhi, zählte 2017 zusätzlich 750 Abgeschobene aus Europa.
Die zurückgekehrten Geflüchteten reihen sich in die immer größer werdende Zahl der Binnenvertriebenen (1,8 Millionen) und sonstigen Armen im Land ein. Denn obwohl Afghanistan nachwievor der weltweit größte Empfänger von Mitteln der Entwicklungszusammenarbeit ist, leben mehr als 55 Prozent der Gesamtbevölkerung unter der Armutsgrenze. Insbesondere Frauen sind von der Armut besonders betroffen, wie die VIDC Analyse zeigt: „Afghanistan ist ein traditionelles Land. Die Interpretation des Islam in Bezug auf Frauen ist anders. Das ist der Grund, warum Frauen außerhalb der familiären Umgebung wenig wirtschaftliche Möglichkeiten haben.“ (Ershad Alamyar, Dänisches Komitee für die Hilfe für afghanische Flüchtlinge)
Copyright Veranstaltungsfoto: © Noorullah Shirzad
Kooperation mit:
Verein Neuer Start انجمن اغاز نوین, Akis Beratungzentrum, Interkulturelles Entwicklungs-Zentrum, Markaz Katib, Der Aktive Verein Jugendlicher Afghanen in Österreich, Interessengemeinschaft der afghanischen Schülerinnen und Studierenden
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