- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Symposium Österreich 1938 – 2018
Samstag, 10. März 2018, 10:00 - 17:00
kostenlosDer Opfer/Täter-Diskurs und der österreichische Widerstand
Im März jährt sich der mit Gewalt vollzogene „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich, infolge dessen das nationalsozialistische Terrorregime auf unser Land ausgedehnt wurde, zum 80. Mal. Die aus Anlass der Waldheim-Affäre begonnene Debatte führte zur Schlussfolgerung, dass sich die Österreicher_innen nicht nur als Opfer- sondern auch als Täter_innen im Hinblick auf die Verbrechen des Nationalsozialismus Reichs sehen müssen.
Die Problematik ist allerdings komplexer, als dass sie sich auf den Gegensatz von Opfern und Täter_innen reduzieren ließe. Der wichtigen, neuen Sensibilität gegenüber der Täter_innenschaft fiel vielfach die öffentliche Beachtung des österreichischen Widerstands zum Opfer, obwohl dieser bei der Errichtung der Zweiten Republik Österreich eine essentielle Rolle spielte.
Diese Debatte wieder aufzunehmen, erscheint heute umso notwendiger, als seit Dezember der Deutschnationalismus in Gestalt der FPÖ in der Regierung sitzt. Damit gewinnen Fragen des Selbstverständnisses Österreichs und der Interpretation seiner Geschichte eine dringende aktuelle politische Bedeutung.
Sich dieser Herausforderung stellen, will sich ein Symposium am 10. März in Wien
Programm
Eröffnung
Barbara Steiner (Politikwissenschaftlerin, transform! europe)
Winfried Garscha (Historiker, DÖW)
Der Weg zum März 1938
Gerhard Baumgartner (Wissenschaftlicher Leiter des DÖW)
Der österreichische Widerstand
Claudia Kuretsidis-Haider (Historikerin, DÖW)
Entnazifi zierung und Nachkriegsjustiz
Tamara Ehs (Politikwissenschaftlerin, Wien, Salzburg)
Entnazifi zierung und Ent-Faschisierung: Abbruch und Scheitern
Panel 1:
Wie wir heute über den Widerstand reden
Sissi Luif (Historikerin, Wien), Elisabeth Holzinger (Filmemacherin, Wien), Nina Horaczek (Journalistin, Wien), Sarah Pansy (Junge Grüne)
Moderation: Florian Birngruber (KPÖ)
Mittagspause
Mario Kessler (Historiker, Berlin)
Nach dem „Anschluss“ und dem Pogrom: Deutsche und österreichische Kommunisten – ihre Flucht in die Vereinigten Staaten.
Sr. Ruth Beinhauer
„Ultrakonträre Anschauungen“? Sr. Restituta Kafka und ihre kommunistischen Mitgefangenen
Bernhard Weidinger (DÖW)
Die FPÖ und der Rechtsextremismus
Walter Baier (transform! europe)
Die reaktionäre Rebellion – Rechtsradikalismus und Nationalismus in Europa
Panel 2:
Europa zwischen Neoliberalismus und Nationalismus
Joanna Gwiazdecka (RLS, Prag), Samuel Seitz (Junge Linke), Regina Gruber (Diem25), Joachim Tischler (Europäische Linke)
Moderation: Peter Fleissner (transform-at)
Schlussbemerkungen
Mirko Messner (Bundessprecher der KPÖ)
Eine Veranstaltung von
transform!at Verein zur Förderung linker Diskurse und Politik
Rote Denkfabrik
Junge Grüne
Junge Linke
Schreibe einen Kommentar