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MEHMET EMIR. Viele Jahre
Freitag, 8. Juli 2016, 08:00 - 17:00
Eine Veranstaltung, die im Abstand von 1 Tag(en) um 08:00 Uhr beginnt und bis zum Donnerstag, 25. August 2016 wiederholt wird.
8. Juli – 25. August 2016
Eröffnung: Do, 7. Juli 2016, 19h
Pressekonferenz: Mo, 4. Juli 2016, 10h
Mein Vater hat neben seiner Arbeit bei einer Straßenbaufirma hier in Wien von 1964 bis zum Jahr 1995 die sogenannten „Gastarbeiter“ fotografiert. Die Sehnsucht der Arbeiter nach der Heimat war groß und die Familien weit weg. So fanden die Fotografien meines Vaters in vielen Briefen den Weg in die Fotoecken der Wohnzimmer der jeweiligen Städte und Dörfer meiner türkischen Heimat.
Ich habe den umgekehrten Weg gewählt. Als ich im Jahr 1981 als 16-jähriger zu meinem Vater nach Wien kam, wusste ich nicht, dass das Leben nicht wie auf den Fotos war, die mein Vater auch selber in den Briefen nach Hause ins Dorf geschickt hatte.
Zunächst musste ich beim gleichen Arbeitgeber arbeiten, ein neues, steiniges Leben für einen 16-jährigen. Mit jedem Tag ist meine Sehnsucht, sowohl nach der Mutter, Geschwistern, Verwandten, der Landschaft und den Menschen in meinem Heimatdorf gewachsen. In jedem Urlaub fuhr ich heim ins Dorf, das Fotografieren hatte ich von meinem Vater gelernt. Ich fotografierte die Menschen und die Landschaften des Dorfes. Auch wenn ich später in andere Länder fuhr, zum Fotografieren nahm ich mir zumindest eine Woche im Jahr Zeit um zu Hause zu sein. Inzwischen sind über 35 Jahre vergangen.
KURZBIOGRAPHIE MEHMET EMIR
Mehmet Emir *1964 in Cigirli/Hozat/Tunceli, Türkei
Mit 16 Jahren kam ich nach Österreich, um Fußballer zu werden, landete aber wie mein Vater bei einer Straßenbaufirma. Neben der Arbeit besuchte ich Abenddeutschkurse und die HTL. Später arbeitete ich als Koch, Musiker, Fotograf, Sozialarbeiter, Theatermacher, Mitarbeiter bei diversen Forschungsarbeiten, Schauspieler, Kolumnist (für die Straßenzeitung Augustin) und musikethnologischer Feldforscher. Absolvent der Akademie der bildenden Künste Wien.
BEGLEITPROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG:
Do, 21. Juli 2016, 19.00 | FILMPRÄSENTATION und GESPRÄCH
Die wundersamen Abenteuer des Nasreddin Kürtler
Filmpräsentation und Gespräch mit Richard Schuberth und Mehmet Emir
Ein Film von Richard Schuberth
Eine subversiv-trashige „Migrantensatire“, frivol, frech, ab- wenn nicht sogar tiefgründig & shamelessly amusing
Flotte Abschiebungskomödie
“Die wundersamen Abenteuer des Nasreddin Kürtler” ist eine anarchische Migrantensatire. Als Apetizer für den abendfüllenden Spielfilm haben wir einen Kurzfilm hergestellt. Was da folgen mag, wird den österreichischen, den europäischen Film jedenfalls um eine seiner schrägsten und kritischsten Komödien bereichern. Das Buch zu “Die wundersamen Abenteuer des Nasreddin Kürtler” gewann den Förderpreis der Kunstsektion des Bundeskanzleramtes. Darüber hinaus schaffte es das Treatment ins Finale des Carl Meyer Drehbuchpreises der Diagonale Graz, wo Richard Schuberth jedoch mit einem seiner anderen Treatments gewann.
Mi, 3. August 2016, 19.00 | KONZERT
Özlem Bulut & Hakan Gürses
Es war wohl nur eine Frage der Zeit, dass sich die beiden in Wien ansässigen SängerInnen und MultiinstrumentalistInnen aus der Türkei, Özlem Bulut und Hakan Gürses, zusammenfinden, um ein Programm zu erarbeiten, das auf ihrer gemeinsamen musikalischen Sozialisation aufbaut. Sie präsentieren ein Bündel von Liedern, Traditionals und (Eigen-) Kompositionen, die orientalische Melodik und Rhythmik mit der europäischen Harmonik vereinen.
Interpretiert von zwei Stimmen und auf sehr vielen Saiten: von Gitarre, Bouzouki, Tsura, Oud und Saz. Dazu ein bisserl Cajon und Bendir.
Fr, 19. August 2016, 19.00 | KONZERT
Sakina Teyna & Friends
Sakina: Gesang | Mahan Mirarab: Gitarre | Özgün Yarar: Kaval, Ney, Saz | Jörg Mikula: Percussion
Die kurdische Künstlerin Sakina arbeitet mit traditionellen kurdischen Liedern, die von der Geschichte des kurdischen Volkes, von Leid und Verfolgung, aber auch von den Sehnsüchten und Hoffnungen der Menschen erzählen und interpretiert sie auf ihre ganz eigene Art.
So entstehen interessante Mischungen aus den Klängen der kurdischen, türkischen und armenischen Sprache und traditionell kurdischer Musik, aber auch klassische und lateinamerikanische Einflüsse sowie Jazz und Funk sind zu erkennen.
Sakina & Friends kreieren in ihren Stücken eine Begegnung von West und Ost, Okzident und Orient. Unter der Begleitung von orientalischen Flöten entsteht auf der Basis traditioneller anatolischer und persischer Musik eine ganz neue Harmonie verschiedener Rhythmen.
Mit seinen individuell experimentellen Kreationen, schafft es das Ensemble den Reichtum anatolischer Klangwelten für westliches Publikum zugänglich zu machen.
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